Ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen

Sehr geehrte Damen und Herren,

als kommunale Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen vertrete ich u.a. die Interessen von Betroffenen gegenüber Arbeitgebern, Behörden, Bürgern und Verbänden. Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit sorge ich für einen Informationsaustausch in behindertenpolitischen Fragen. Dazu organisiere ich Einzelfallberatungen und Einzelfallhilfen, gebe der Kommune regelmäßig Hinweise auf eine Verbesserung der Integration von Menschen mit Handicap und setze mich für die uneingeschränkte Teilhabe von mobilitätseingeschränkten Bürgerinnen und Bürgern ein.

Was nicht alle wissen: Bei Baumaßnahmen im öffentlichen Raum haben Menschen mit Handicap regelmäßig ein Anhörungsrecht, beispielsweise wenn es darum geht, physikalische Barrieren abzubauen. Diesbezügliche Wahrnehmungen nehme ich auf und leite diese mit meinen Einschätzungen an die zuständigen Stellen weiter.

Zu meinen Aufgaben gehören daher u.a.:

  • Die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe von Menschen mit Handicap
  • Das Anstoßen von integrativen Maßnahmen, etwa baulicher Art, um beispielsweise die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum zu verbessern
  • Ansprechpartner sein für Betroffene, deren Angehörige und für öffentliche Stellen
  • Austausch mit dem Seniorenbeirat Gunzenhausen

Bitte beachten Sie:

Gegenüber Behörden oder anderen Stellen habe ich kein Weisungsrecht und kann auch kein bestimmtes Handeln vorschreiben. Auch eine rechtliche Beratung biete ich nicht an, da dies Sache der Juristen bzw. der zuständigen Beratungsorganisationen ist. Für Fragen diesbezüglich stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Ihre Julia Braun

Ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen

Stadträtin Julia Braun

Weiterführende Informationen zur Arbeit einer ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten erhalten Sie auch unter www.behindertenbeauftragter.bayern.de/service/behindertenbeauftragte-bund-laender/.

Aktuelles

Julia Braun am Haus des Gastes

Sicher durch Gunzenhausen kommen – neue Rollatorspur am Haus des Gastes

Wer körperlich beeinträchtigt, schlecht zu Fuß, auf Stöckelschuhen, Inlinern oder mit dem Kinderwagen unterwegs ist, der müht sich im Innenstadtbereich Gunzenhausens an mancher Stelle am groben Pflasterbelag ab. Rollatorspuren können helfen und Bewegung ohne Einschränkungen möglich machen. Die Stadt Gunzenhausen hatte zuletzt am Hafnermarkt eine solche Spur installiert, nun kam eine weitere am Haus des Gastes im Markgräflichen Hofgarten hinzu. Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen, Julia Braun, konnte sich vor Ort von der behindertengerechten Gestaltung überzeugen. „Kopfsteinpflaster sieht zwar super aus und schafft historisches Ambiente, kann für Menschen mit Handicap allerdings schnell zur Belastung werden“, erklärt Julia Braun. „Zur Teilhabe gehört, dass sich jeder Mensch ohne Hindernisse im öffentlichen Raum fortbewegen kann. Daher ist die neue Rollatorspur eine Verbesserung, ermöglicht sie doch festen Fußes bis ins Haus des Gastes zu kommen, z.B. um an Trauungen oder an Veranstaltungen teilzunehmen.“

Die neu gebaute Rollatorspur beginnt noch vor dem Eingangstor in den Markgräflichen Hofgarten an der Fußgängerampel (Bühringerstraße) und führt bis zur Eingangstür des Haus des Gastes. Die Bordsteinkante direkt nach der Ampel wurde herabgesenkt, so dass sich Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollator leichter fortbewegen und direkt nach Überquerung der Straße auf den Bürgersteig wechseln können. Die daran anschließende, 1,40 Meter (mit Umrandung 1,60 Meter) breite Rollatorspur ist optisch unauffällig und hilft durch die Gestaltung auch Sehbehinderten bei der Orientierung. „Als Stadtrat von Gunzenhausen nehmen wir das Bedürfnis nach Barrierefreiheit sehr ernst“, betont Julia Braun. „Regelmäßig diskutieren wir über Verbesserungen und überlegen, was in Gunzenhausen an welcher Stelle sinnvoll und möglich ist. Rollatorspuren integrieren sich gut ins Stadtbild und sind praktikable Lösungen.“

Die Rollatorspur am Haus des Gastes im Markgräflichen Hofgarten wird voraussichtlich im nächsten Jahr erweitert. Barrierefrei erschlossen werden soll noch der Zugang zur vhs-Geschäftsstelle. Die aktuelle bauliche Maßnahme wurde durch das staatliche Förderprogramm „Innenstädte beleben – Abbau baulicher Barrieren im öffentlichen Raum zur behindertengerechten Gestaltung“ mit 80 % bezuschusst, die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 18.000 Euro. Durchgeführt wurden die Arbeiten von der Firma Stefan Wagner Tief- und Pflasterbau aus Unterwurmbach.

Voraussichtlich noch im Herbst möchte die Stadt Gunzenhausen eine weitere Rollatorspur im Innenstadtbereich umsetzen. Dann soll die Strecke Ecke Rathausstraße/Brunnenstraße bis zur Waagstraße und anschließend Richtung Marktplatz erschlossen werden, weitere Bereiche in den nächsten Jahren könnten das Gelände um die evangelische Stadtkirche oder die Zugänge zur Altmühlpromenade sein. „Rollatorspuren sind nicht nur was für Menschen mit Handicap, sondern werden auch von Familien mit Kinderwägen, Skatern oder Fahrradfahrern genutzt“, ergänzt Julia Braun. „Es handelt sich also um richtige Multitools, die eine Innenstadt aufwerten und die Lebensqualität verbessern. Was nützt der idyllischste Pflasterbelag, wenn Menschen ständig auf den Boden schauen müssen, weil sie Angst haben, zu stolpern?“

Haben Sie Fragen zum Thema, beispielsweise zum Nutzen einer Rollatorspur oder warum Barrierefreiheit im öffentlichen Raum unabdingbar ist? Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen, Julia Braun, ist unter julia.braun@gremien.gunzenhausen.de zu erreichen. Nähere Informationen zu ihrem Ehrenamt gibt es unter www.gunzenhausen.de/behindertenbeauftragte.html.

KiTa Altmühl-Schätze

Die besondere KiTa in Gunzenhausen – Behindertenbeauftragte Julia Braun besuchte die Altmühl-Schätze

Bunte Farben, ansteckendes Lachen, lautes Blätterrascheln – Kinder freuen sich auch über die kleinen und für Erwachsene manchmal unbedeutende Dinge des Lebens. Sie wollen Tolles erleben und mit Freunden spielen. Ob die Spielkameradinnen und Spielkameraden nun geistig oder körperlich gehandicapt sind, spielt für die Kleinen keine Rolle, Vorurteile stellen sich erst im Laufe des Lebens ein, sei es etwa durch gesellschaftliche Prägungen, tendenziöse Bezugspersonen oder ein schlechtes Fernsehprogramm. Integrative Kindertagesstätten sind eine wunderbare Möglichkeit, um solche „Barrieren im Kopf“ gar nicht erst aufzubauen. In Gunzenhausen findet sich mit der KiTa Altmühl-Schätze eine solche Einrichtung im Hollerfeld im Süden der Stadt. Die KiTa wird von der Lebenshilfe Altmühlfranken e.V. betrieben und bietet Platz für 85 Buben und Mädchen, darunter 17 mit Förderbedarf. Vor kurzem besuchte die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte und Stadträtin Julia Braun die Bildungsstätte und ließ sich von Leitung Sandra Mann die Räumlichkeiten zeigen.

„Hier in der KiTa treffen nichtbehinderte auf behinderte Kinder, die Kleinen lernen im täglichen Umgang voneinander und entwickeln schon früh Verständnis füreinander“, betont Julia Braun. „Jedes Kind wird gleich behandelt, Berührungsängste entwickeln sich gar nicht erst. Auch die Frage, was normal oder nicht-normal ist, stellen sich diese Kinder nicht. Ich bin froh und dankbar, dass wir eine solche integrative Einrichtung in unserer Stadt Gunzenhausen haben. Besonders ist auch, dass jährlich eine feste Anzahl an Plätzen für diese Kinder zur Verfügung stehen und damit betroffenen Familien eine Möglichkeit zur Betreuung und Entlastung gegeben wird.“

Sechs Kindergartengruppen gibt es in der KiTa, die jeweils 15 bis 20 Buben und Mädchen werden von jeweils zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern betreut. In den beiden Krippengruppen sind drei von zehn Plätzen für Kinder mit Förderbedarf vorgesehen, bei den Kindergruppen ist das Verhältnis fünf zu fünfzehn. Die Einrichtung feierte im April ihren zweiten Geburtstag und begeistert durch ein stimmungsvolles Konzept und die ansprechende Einrichtung. Kräftige Farben sorgen für Wohlgefühl, tiefe Fenster für viel Licht, dazu bleibt zwischen Mobiliar und Spielzeug ausreichend Platz für Bewegung, Spiel und Spaß. Im großen Garten stehen barrierefreie Spielgeräte aus Holz, es findet sich eine Rennbahn für Rutschautos und ein kleines Schaukelparadies. „Das Konzept der Altmühl Schätze passt sich an den Bedürfnissen der Kinder an, es war schön zu beobachten wie liebevoll die Mitarbeitenden die verschiedenen Kindern umgehen. Und das es hier schon einen kleinen Inklusiven Spielplatz gibt“ freut sich Julia Braun mit Blick auf den an der Altmühlpromenade geplanten Spielplatz. „Durch die Architektur haben die jeweiligen Gruppen Ihren eigenen Bereich und es fällt kaum auf wie viele Kinder im ganzen Haus betreut werden. Die Kinder können sich im eigenem Tempo und gemäß eigener Leistungsfähigkeit und körperlicher Voraussetzungen ohne Hürden entwickeln und beschäftigen.“

Der Bau der KiTa wurde durch die Stadt Gunzenhausen bezuschusst. Sandra Mann, die Einrichtungsleitung der integrativen KiTa Altmühl-Schätze ist unter Tel. 09831/8835311 zu erreichen. Wer sich über das Konzept der KiTa informieren möchte, der kann u.a. am 7. Juli 2023 zu einem Tag der offenen Tür vorbei schauen. Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen, Julia Braun, ist unter julia.braun@gremien.gunzenhausen.de zu erreichen. Nähere Informationen zu ihrem Ehrenamt gibt es unter www.gunzenhausen.de/behindertenbeauftragte.html.