Tag der offenen Rathaustür mit Einweihung des Jubiläumskunstwerks

Bild Jubiläumskunstwerk Rathausfoyer

Lebendige Geschichte, das ist mehr, als das, was wir in Büchern lesen. Lebendige Geschichte ist eine Konzentration von Augenblicken, ein Festhalten von emotionalen Momenten. Im Jahr 2023 feiern wir 1200 Jahre Gunzenhausen, zwölf Jahrhunderte voller städtischer Entwicklungen, Ereignissen, Höhen und Tiefen. Während Events allerdings vergänglich sind, wird das im Rahmen des Tags der offenen Rathaustür eingeweihte Jubiläumskunstwerk das Festjahr überdauern.

Mit dem Tag der offenen Tür feierte die Stadtverwaltung den Abschluss der rund vier Jahre andauernden Rathaussanierung. Umfangreiche Ertüchtigungsarbeiten wurden geleistet, zudem waren Maßnahmen zur Herstellung der Barrierefreiheit notwendig. Es folgte eine Modernisierung der Büroräume, dazu wurde der Rathaushof künftigen Mobilitätsansprüchen angepasst. „Die Sanierung war alternativlos und ich bin sehr froh, dass wir dieses Projekt nun abschließen konnten“, freut sich Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Die Maßnahmen haben ca. 2,9 Millionen Euro gekostet und das Geld wurde gut angelegt, hat sich das Rathaus doch zu einem Schmuckstück entwickelt. Auf dieses sind wir stolz und freuen uns besonders über das Rathausfoyer. Das ist nicht nur einladend, sondern entwickelt sich nach und nach zu einem Treffpunkt für Jung und Alt. Dazu tragen die niederschwelligen Kunstwerke bei, welche wir im Rahmen des Jubiläumsjahrs installiert haben. Nach dem frech-poppigen Wandgemälde von Momoshi hat uns nun die fränkische Künstlerin Kerstin Kassel mit ihrer Installation eine ansteckende Fröhlichkeit ins Haus gebracht. Das bunte Werk zaubert ein Lächeln ins Gesicht und sorgt für strahlende Augen bei allen Besucherinnen und Besuchern. Schauen Sie es sich unbedingt einmal an. Während der Öffnungszeiten des Rathauses kann es kostenlos im Foyer besichtigt werden.“

Kerstin Kassels Kunstwerk trägt den Titel „Fluorescent History“ (Fluoreszierende Geschichte) und bannt 1200 Jahre Gunzenhausen in 123 Einzelbildern. Wie ein Blätterdach schweben bunte, künstlerisch verzierte Plexiglasscheiben unter dem Foyerdach. Die Kanten fluoreszieren durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts, die Gravur lässt Vergangenheit lebendig werden. „Kerstin Kassel hat uns einen Gunzenhäuser Lebensstrauch geschenkt“, erklärt Stadtarchivar Werner Mühlhäußer. „Auf den einzelnen Platten entdecken wir Persönlichkeiten aus der Stadtgeschichte, dazu Wahrzeichen und Szenen aus der Vergangenheit. Eine optische Zeitreise durch zwölf Jahrhunderte. In Gunzenhausen führen wir damit eine Tradition fort, denn bereits zum letzten Stadtjubiläum wurde ein Kunstwerk eingeweiht. Das sog. Jubiläumsfenster kann heute im Stadtmuseum bewundert werden.“ Ergänzt wurde das Kassel´sche Kunstwerk durch ein eigens dafür komponiertes Musikstück des Produzenten cgkbeatz mit dem Titel „Fluorescent History – Gunzenhausen für KK“.

Abseits der Kunstinstallation begeisterte im Rahmen des Tags der offenen Rathaustür die Bilderausstellung „Alt-Gunzenhausen“. Zu sehen waren u.a. Aufnahmen früherer Kirchweihen, der Marktplatz vor 100 Jahren oder historische Luftaufnahmen von Gunzenhausen. Im 1. Stock und in den Aufgängen hatte Stadtbaumeisterin Simone Teufel eine Bilddokumentation zum Rathausumbau aufgehängt. Während ihrer beiden Führungen durchs sanierte Haus ging sie ausführlich auf die haustechnischen Maßnahmen und die Sanierungsarbeiten ein. In diesem Zusammenhang spannend, waren zudem Aufnahmen, die während der Ausgrabungsarbeiten im Rathaushof aufgenommen wurden und u.a. archäologische Funde zeigten. Apropos Rathaushof: Dort präsentierte sich am Tag der offenen Rathaustür trotz Temperaturen von weit über 30 Grad die Stadtverwaltung mit ihren Lastenrädern. Außerdem hatte die Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH (MVG) einen Infostand aufgebaut, bei dem sich Interessierte über das Deutschlandticket, den ÖPNV in Gunzenhausen oder über künftige Planungen zum Mobilitätszentrum am neuen Bahnhof informieren konnten.

Wie es sich für einen Tag der offenen Tür gehört, konnten die frisch modernisierten Büroräume besichtigt werden, aber auch der neue Sitzungssaal, der Sozialraum und das Amtszimmer des Ersten Bürgermeisters. Im 2. Stock waren die Räumlichkeiten des Bauamts für Publikum geöffnet, zudem staunten nicht nur Kinder über die nochmals zu sehenden Modelle des Jubiläums-Modellbauwettbewerbs aus dem Frühjahr 2023.

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