Sicherheit im E-Mail-Postfach

Dominic Weiß kann mit Fug und Recht als Aushängeschild des Bürgernetzvereins Gunnet bezeichnet werden. Er ist für die Unterstützung der Mitglieder bei technischen Fragen zuständig und ist beim Kursprogramm des Vereins mit im Team. In der Stadt- und Schulbücherei hat er sich beim Vortrag „Sichere E-Mails – Vertraulichkeit in der digitalen Welt“ als kompetenter Referent erwiesen. Sein Credo: Auch im Netz gehören Informationen nicht auf eine von Dritten lesbare „Postkarte“, sondern in einen digitalen „Umschlag“.

„Wer den Bürgernetzverein kennt, der kennt auch Dominic Weiß“ – mit diesen Worten stellte Bürgernetzvereins-Vorsitzende Monika Wopperer ihren Referenten vor, der in die Stadt- und Schulbücherei zu einem „Medienwelten-Spezial“ eingeladen war. Die sichere Kommunikation via E-Mail ist dem Referenten ein besonderes Anliegen.

Bei der Verschlüsselung von E-Mails geht es im Wesentlichen darum, Informationen vor dem Zugriff Dritter abzusichern, so dass die übermittelten Inhalte während der Übermittlung weder gelesen noch verändert werden können.  

Der Vortrag von Dominic Weiß zielte darauf ab, für eine solche Verschlüsselung zu werben. Für ihn ein höchst wichtiges Anliegen: Der Schutz vor neugierigen Blicken und der Schutz der Privatsphäre müsse auch in der digitalen Welt für jeden möglich werden. Beim derzeitigen Stand der Technik sind nach der Meinung des Referenten hier zertifikatsbasierte Verschlüsslungen ein probates Mittel.  

Der Redner entführte in seinem Vortrag in die Welt der Kryptografie, die sich als Teilgebiet der Informatik  mit der Entwicklung und Bewertung von Verfahren der Verschlüsselung geheimer Daten befasst. Als „unknackbar“ bezeichnete er dabei die sogenannten „hybriden Verschlüsselungsverfahren“ mit öffentlichen und privaten Schlüsseln oder Zertifikaten. Solche Zertifikate müssen auf dem Betriebssystem und im Browser installiert werden, die gängigen E-Mail-Programme können dann mit den signierten E-Mails umgehen und diese öffnen und prüfen, auch ohne dass der Empfänger selbst über ein Zertifikat verfügt.  

Wie sieht es hingegen mit der unverschlüsselten E-Mail aus? Nach den Informationen von Dominic Weiß garantiert der E-Mail-Provider lediglich dafür, dass die Datenübertragung bis zum Anbieter-Server nicht angetastet wird. Tatsächlich läuft die E-Mail aber nicht direkt zum Empfänger, sondern wird über viele unterschiedliche Server weltweit geleitet.  

Vergeben werden solche Zertifikate von kommerziellen und nicht-kommerziellen Zertifizierungsstellen. Dominic Weiß stellte in seinem Vortrag den in Australien gegründeten Verein CAcert vor, der Zertifikate kostenfrei für alle vergibt. Wer sich selbst ein kostenloses Zertifikat von CAcert ausstellen lassen möchte, kann dies z. B. im Rahmen eines Workshops tun. Am Samstag, 17. Oktober, um 17 Uhr werden einige CAcert-Mitglieder sowie Dominic Weiß in der Stadt- und Schulbücherei über die Zertifikate informieren und bei der Zertifikatsanforderung helfend zur Seite stehen.  

Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos und eine Mitgliedschaft im Bürgernetzverein ist nicht erforderlich. Zum Workshop sollten alle Interessierten ein eigenes Notebook und für die Ausstellung eines Zertifikats zwei Ausweisdokumente (z.B. Personalausweis und Führerschein) mitbringen. Anmeldung bis zum 14. Oktober in der Stadt- und Schulbücherei.

 

 

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