Seminar zur Dorfinnenentwicklung in Klosterlangheim
Drei Ortsteile der Stadt Gunzenhausen haben sich zusammen mit dem Stadtbauamt, dem Büro Wipfler Plan und dem Amt für Ländliche Entwicklung auf den Weg gemacht, um an der Innenentwicklung ihrer Orte zu arbeiten. Vertreter der drei Ortsteile Oberasbach, Unterwurmbach und Wald weilten zu einem Seminar in Klosterlangheim, um mit diesem „Startschuß“ erste Schritte in den Dörfern zu erarbeiten.
Die Dorfinnenentwicklung ist klar abgegrenzt von der baulichen Außenentwicklung eines Dorfes und hat zum Ziel, die Dörfer, insbesondere die Dorfkerne, lebenswerter zu gestalten. Dies beinhaltet neben den klassischen Ansätzen der Dorferneuerung auch die Umsetzung neuer, aus dem demographischen Wandel heraus notwendig gewordenen Ideen wie z.B. Leerstandsmanagement, einzelne Abrissmaßnahmen oder Umsiedelungen innerhalb des Dorfes um lebenswertere Wohnräume im Dorfinneren zu schaffen.
Dabei soll verstärkt auf die Nutzung von Altimmobilien gesetzt werden, um Leerstände und den Überhang von Altimmobilien auf dem Wohungsmarkt zu verhindern, dem Wertverfall von Immobilien entgegen zu wirken, die vorhandene Infrastruktur besser auszulasten, die Nachfrage nach Bauland und damit den Flächenverbrauch zu reduzieren und die gewachsenen Quartiere lebendig zu halten. Auch die Bebauung unbebauter Grundstücke in den Ortskernen sollte Priorität vor der Ausweisung neuer Siedlungsgebiete haben.
Bürgermeisterin Christine Bardin aus Ummerstadt in Thüringen berichtete aus der Praxis. Anhand der „Initiative Rodachtal“, bei der sich Gemeinden kreis- und länderübergreifend mit der Innenentwicklung ihrer Orte auseinandersetzen, gab sie wertvolle Impulse für die Arbeit in Gunzenhausen.
Mit Hilfe verschiedener Moderationstechniken und mit Unterstützung der beiden Moderatoren Brigitte Sesselmann, Architektin und Stadtplanerin und Wolfgang Neukirchner vom Amt für Ländliche Entwicklung erarbeiteten die Teilnehmer die Punkte, an denen die Innenentwicklung jeweils ansetzen kann und beschäftigten sich auch mit individuellen Lösungsansätzen.
Die Öffentlichkeit wurde bereits in jedem der drei Ortsteile im Rahmen der Bürgerversammlungen im Herbst 2014 informiert. Sowohl in Oberasbach wie auch in Unterwurmbach und in Wald werden im Juni Ortsversammlungen abgehalten, um alle Bürger über den Stand der Dinge zu informieren und möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zur Mitarbeit zu bewegen.