Schwanger - Null Promille!

Informationsstand der Schwangerenberatung des Landkreises in der Stadt- und Schulbücherei

GUNZENHAUSEN – Der Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft ist heute die häufigste Ursache für eine angeborene Behinderung. Zwischen 3000 und 10 000 Kinder kommen jedes Jahr in Deutschland mit alkoholbedingten Schädigungen zur Welt. Die Schwangerenberatung des Landkreises hat vom 11. bis 22. März im Rahmen der bayernweiten Kampagne „Schwanger – Null Promille“ einen Informationsstand für Schwangere und Angehörige in der Stadt- und Schulbücherei aufgestellt. Gleichzeitig präsentiert die Bücherei aktuelle Medien zum Thema Schwangerschaft.

Rosemarie Schachameyer von der Schwangerenberatung des Landkreises wird am Dienstag, 11. März, von 14-16 Uhr, und am Mittwoch 19. März, von 11-13 Uhr, den Stand persönlich betreuen. Sie steht dann auch für Fragen nach Leistungen während der Schwangerschaft, Mutterschutz,  Elterngeld und Kindergeld zur Verfügung.

Für die Sozialpädagogin beim Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen ist die Aufklärung über die Gefahren durch Alkohol für das ungeborene Kind ein wichtiges Anliegen, denn ein kleiner Verzicht kann Sicherheit für eine gesunde Entwicklung bedeuten: „Man freut sich auf das Kind und will nur das Beste für das Kind. Man denkt vielleicht nicht daran, dass der Schluck Sekt zu Silvester dem Kind schaden könnte.“

Alkoholische Getränke erreichen unmittelbar den Blutkreislauf des ungeborenen Kindes, so dass es den gleichen Alkoholspiegel erreicht wie die Mutter. Alkohol wirkt sich als Zellgift schädigend auf die Zell- und Organentwicklung aus. Da die Leber des Embryos noch nicht vollständig entwickelt ist, sinkt der Promillespiegel viel langsamer als bei der Mutter.

Kinder mit einer Schädigung durch Alkohol in der Schwangerschaft (Fetales Alkoholsyndrom) bleiben häufig klein, vor allem ihr Kopf erscheint klein im Vergleich zum übrigen Körper. Sie haben typische Gesichtsveränderungen mit einer besonderen Stellung von Augen und Ohren, oft Herzfehler, Fehlbildungen an den Geschlechtsorganen und eine Muskelschwäche.

Fast immer ist die Entwicklung verzögert und die Intelligenz vermindert. Sie leiden an Lern- und Konzentrationsschwächen. Acht von zehn Frauen trinken während der Schwangerschaft Alkohol. Deshalb ist die Frage berechtigt, ab welcher Grenze denn eine Schädigung des Kindes zu befürchten sei. Es ist jedoch nicht geklärt, ob ein gelegentlicher Alkoholkonsum völlig ungefährlich ist. Der einzig sinnvolle Rat kann deshalb nur sein: 0,00 Promille in der Schwangerschaft – aus Liebe zum Kind.

 

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