Gedenken an die Opfer des Fliegerangriffs aus Gunzenhausen vor 70 Jahren
141 Menschen starben
Am 16. April 1945 um 10.10 Uhr überflogen amerikanische Fliegerverbände in fünf Wellen Gunzenhausen und bombardierten die Stadt. 141 Männer, Frauen und Kinder fanden dabei den Tod. Die meisten Opfer wurden aus dem so genannten Braunskeller geborgen, eine Gastwirtschaft am Burgstallwald, in dessen zum Luftschutzraum ausgebauten Keller während des Zweiten Weltkriegs die Gunzenhausener Einwohnerschaft bei Fliegeralarmen Zuflucht suchte.
Die Stadt Gunzenhausen gedenkt der Opfer des Fliegerangriffs am Donnerstag, 16.April 2015 um 19 Uhr in der Stadthalle, Isle-Platz 1.
Unter den Opfern waren auch 46 Kinder, das Jüngste erst einige Monate alt. Besonders tragisch traf es die Familie Trautner, aus der die Mutter und fünf Kinder ums Leben kamen. Auch zehn ausländische Zwangsarbeiter konnten nur noch tot geborgen werden.
Im Stadtgebiet wurden 358 Gebäude zerstört oder beschädigt.
An der Gedenkveranstaltung beteiligen sich drei Gunzenhäuser Schulen mit unterschiedlichen Projekten. Von Schülerinnen und Schülern des Simon-Marius-Gymnasiums wurde der Film „Dass wir heute noch leben, dafür können wir ewig dankbar sein“ erstellt. Darin berichten sechs Zeitzeugen von ihren Eindrücken während der Kriegszeit und der Bombardierung.
Schülerinnen und Schüler der Stephani-Mittelschule haben eine Kunstinstallation geschaffen mit der sie an die Opfer des Fliegerangriffs erinnern wollen. Die Mädchenrealschule Hensoltshöhe hat die Ausstellung „Zerstörungen durch die Bomben vom 16.4.1945 in Gunzenhausen“ konzipiert.
Stadtarchivar Werner Mühlhäußer wird in seinem Vortrag „Die Katastrophe vom 16. April 1945“ die Ereignisse vor 70 Jahren schildern.
Am 16. April um 10.10 Uhr werden die Glocken der Stadt zehn Minuten lang läuten und an die Opfer erinnern.