Fridi Millaris geheimnisvolle Bilderwelten

"Ars Millari“ ist die Werkschau mit von hoher künstlerischer Qualität betitelt, mit der Friedrich Müller, alias fridi millari, zum ersten Mal den Schritt in die Öffentlichkeit wagt. Explosive Farbwirbel, bizarre Felsformationen, Porträts, Wälder mit diffusen Lichtdurchlässen und energiegeladene Einblicke in die Kesselwerkstätten der Firma Loos gibt es bis 16. Mai zu den Öffnungszeiten der Stadt- und Schulbücherei zu bewundern.

Am Anfang stand der Film: Als Friedrich Müller zwölf Jahre als war, schenkte ihm sein Vater eine Kamera. Das Spiel von Licht und Schatten erfassen und den richtigen Blickwinkel für die Motive finden–  dieser Aufgabe stellt sich der Filmer und Fotograf Friedrich Müller seit Jugendtagen. In seiner Malerei hat der künstlerische Autodidakt  eine entsprechende Bildsprache entwickelt, in der Bildgegenstand und Licht mit dem Künstler eine Komplizenschaft eingehen.

 Jedes Bild eine Szenerie: Den heiligen tibetischen Berg Gurlamandata interpretiert er als Gipfel, der sich nicht als Monument erhebt, sondern fast wie eine Welle auf den Betrachter zurollt. Die Gipfelgrate des Mount Everest erfasst Friedrich Müller einmal in einer akribischen Bleistiftzeichnung, mal bannt er eine Eiswand im Himalaya in majestätischer Entrücktheit in Öl.

„Wenn ich eine Art des Malens beherrsche, wird es für mich langweilig. Ich suche mir eine neue Herausforderung“, formuliert der Künstler es in seinem lakonischen Ausstellungs-Kommentar. So entstanden phantastische Konstrukte wie das labyrinthische „Traumhaus“ oder die Illusionsmalerei zum Thema „Brückenbauer“.

Vier Tuschezeichnungen sind als Gedankenexperimente über die von der Technik geprägte Welt zu verstehen. Mal entsteigen die Flaschengeister der  Moderne einer Hochhausschlucht im Bankenviertel, mal kämpft sich ein neuzeitlicher Don Quichotte durch den Großstadtdschungel.

Der Funkenflug eines Schweißers steht im Kontrast zur geordneten Kühle der Fabrikhalle im Eisenwerk Loss. Ebenso wie das andere Ölbild aus der Kesselbaufabrikhalle ist auch dieses Bild nach einer Fotografie entstanden.

Mit Humor kommentiert Friedrich Müller die öffentliche Schau seiner ganz privaten Bilderwelten: "Künstler wollte ich nie werden. Malen müssen wäre mir verhasst. Malen können, wenn ich will, das ist mir eine Freude. Ich will auch kein Bild verkaufen, denn ich bin mir nie sicher, ob es fertig ganz fertig ist. Ich möchte auch keine Ausstellung machen und trotzdem habe ich es getan."

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