Das ISB Bootcamp in Gunzenhausen

Bild: Gruppenfoto Referenten und Vorbereitungsteam ISB Bootcamp 2025

Wie groß ist die Bedrohung öffentlicher IT-Infrastruktur durch Cyberkriminalität, wie können sich Kommunen schützen, und wie können sie sich auf das vorbereiten, woran kein Verantwortlicher gerne denkt: den IT-Totalausfall, nachdem Hacker das gesamte System geknackt haben?

Darüber haben sich 110 Informationssicherheitsbeauftragte aus ganz Bayern beim „ISB Bootcamp“ in Gunzenhausen mit den führenden Köpfen der bayerischen IT-Sicherheit ausgetauscht. „Die Gefährdungen sind real und die Eintrittswahrscheinlichkeiten steigen“, mahnte Gunzenhausens Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz in seinem Grußwort. Sein Dank galt dem Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI), welches die Kommunen kompetent begleite und als Partner sowie Unterstützer stets zur Verfügung stehe.

Wie wichtig das ist, zeigte Fachjournalist und Podcaster Marcel Roth in einem Vortrag über Deutschlands erste Cyberkatastrophe im Jahr 2022 im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Die Folgen, so Roth, seien noch heute spürbar. Roths beunruhigendes Fazit: „Es kann und wird jeden einmal treffen, nur der Zeitpunkt ist ungewiss. Daher ist eine gute Vorbereitung auf den IT-Totalausfall zwingend notwendig.“

Auch der Vortrag der mittelfränkischen Bezirkskliniken zu einem Cybervorfall im letzten Jahr war äußerst spannend und lehrreich. Das Bezirkskliniken-Vorstandsmitglied Dr. Matthias Keilen berichtete über seine Erfahrungen aus der „Innenperspektive“ und ließ die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an seinen Erkenntnissen partizipieren.

Wie eine gute Vorbereitung auf den Ernstfall aussehen kann, erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus erster Hand: Neben LSI-Präsident Bernd Geisler waren auch Reiner Schmidt, der ehemalige Leiter des LSI-Referats „IT-Sicherheit für Kommunen“ sowie der renommierte Experte für Informationssicherheit Sascha Kuhrau zu Gast. Fundierte Informationen aus der Praxis für die Praxis vermittelten den Teilnehmern in Vorträgen und Workshops das Wissen, das sie brauchen, um im permanenten Hase- und Igel-Wettlauf zwischen Informationssicherheit und organisierter, teils staatlich gelenkter Cyberkriminalität bestehen zu können. Eine Erkenntnis teilten alle Besucher: Neben immer ausgefeilteren Schutzmaßnahmen sind eine gute Ausbildung und die permanente Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung unabdingbar, um Schaden abzuwenden.

Das ISB Bootcamp, das Gunzenhausen Anfang Mai nun schon zum siebten Mal für zwei Tage zum Brennpunkt der kommunalen Informationssicherheit in ganz Bayern gemacht hat, wird alljährlich von der Bayerischen Verwaltungsschule organisiert. Es findet in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Sascha Kuhraus Team von a.s.k. Informationssicherheit und der Stadt Gunzenhausen statt.

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